Unterrichtsfach Erdkunde
Bin ich in der Lage zu überprüfen, ob mich das Navigationsgerät in die richtige Richtung schickt? Kann ich mich mithilfe einer Karte orientieren? Wie entstehen die Jahreszeiten und das Klima? Wie sieht es überhaupt in anderen Teilen der Welt aus und wie sind die Lebensbedingungen dort? Geht es den über sechs Milliarden Menschen außerhalb Deutschlands genauso gut wie uns? Was ist eigentlich Globalisierung und welche Vor- und Nachteile gibt es und für wen? Wie können wir in Zeiten der Globalisierung handeln, damit es anderen besser geht? Wie verhalte ich mich verantwortungsvoll gegenüber meinem Nächsten, der Gesellschaft im Allgemeinen, der Umwelt und der Wirtschaft? Kann ich die Welt so hinterlassen, dass zukünftige Generationen die gleichen Entwicklungschancen haben wie ich?
Diese und viele weitere Fragestellungen werden im Fach Erdkunde in den unterschiedlichen Jahrgangsstufen thematisiert. Man spricht allgemein von Raumorientierung und verantwortungsvollem Handeln im Raum. Dies macht genau das Fach Erdkunde im Unterschied zu anderen Fächern aus.
Das Fach befähigt die Schülerinnen und Schüler sich geographie – spezifische Fähigkeiten und Fertigkeiten anzueignen. Den Wissenserwerb nennt man Sachkompetenz, Kartenlesen sowie die Analyse von Diagrammen und Tabellen nennt man Methodenkompetenz, das Bewerten von Prozessen wie beispielsweise die Globalisierung nennt man Urteilskompetenz, die Durchführung einer Befragung oder einer Kartierung fasst man unter Handlungskompetenz zusammen.
Erdkunde wird hier am Bodelschwingh-Gymnasium Herchen in den Stufen 6 - 10 und durchgängig in der Oberstufe unterrichtet. In jeder Stufe werden alle Kompetenzen, dem Alter und den Lernvoraussetzungen der Kinder angepasst, geschult. Dabei werden die Fragestellungen mit der Zeit immer komplexer und umfangreicher. Im folgenden wird eine Gliederung für die einzelnen Stufen gegeben:
In der Stufe 6 geht es hauptsächlich um Raumorientierung und das Kennenlernen von Deutschland. So lernen die Schüler zunächst den Umgang mit dem Atlas, bevor sie die Unterschiede zwischen Stadt und Land sowie den Wandel in verschiedenen Wirtschaftsbereichen kennenlernen. Als ein Höhepunkt ist am Ende der Klasse 5 eine Exkursion zu einem landwirtschaftlichen Betrieb vorgesehen.
Später, in der Stufe 7, wird zu Beginn die Entstehung von Tag und Nacht, der Jahreszeiten und der verschiedenen Klimazonen unterrichtet, um danach das Leben in diesen verschiedenen Klima- und Vegetationszonen mit all ihren Risiken, wie beispielsweise Erdbeben, kennenzulernen. Hier geht es auch schon um die Bewertung der verschiedenen Lebensweisen, hinsichtlich der Verantwortung gegenüber der Schöpfung. Als wichtige Methode lernen die Kinder Klimadiagramme zu erstellen und auszuwerten. Das Anschauungsmaterial wird gegenüber der Stufe 6 hier umfangreicher.
Die Stufen 8 - 10 bilden die Mittelstufe. Hier werden, bezogen auf die Anschauungsmaterialien und die Themen, Fundamente für die Oberstufe gelegt. Thematisch geht es vor allen Dingen um unser verantwortliches Handeln gegenüber den Menschen in anderen Kulturerdteilen, insbesondere um den Prozess der Globalisierung. Dafür wird zuvor ein Verständnis für die Entwicklung in diesen Erdteilen aufgebaut. Am Ende der Stufe 10 wird eine Projektarbeit durchgeführt, in der die Schülerinnen und Schüler ihre bis hierhin erworbenen Kompetenzen auf den unterschiedlichen Ebenen einbringen können und zu selbstständigem Arbeiten angeleitet werden.
In der Oberstufe werden die eingangs aufgezählten anspruchvollsten Fragestellungen erörtert. Bezogen auf den Wissenserwerb handelt es sich zum Teil um eine Wiederholung der Themen aus der Mittelstufe. Jedoch werden die einzelnen Themen auf wissenschaftlichem Niveau, also viel intensiver und umfangreicher, behandelt. Dies hat den Zweck die Studierfähigkeit herzustellen. Auch in den anderen drei Kompetenzbereichen wird dieses Ziel konsequent verfolgt. Im Grundkurs und im Leistungskurs ähneln sich die Themen. Jedoch ist im Leistungskurs der Umfang und die Intensität der Betrachtung größer.
Auf diese Weise befähigen wir die Schülerinnen und Schüler, das Abitur, bezogen auf das Fach Erdkunde, erfolgreich zu absolvieren. Weiterhin wollen wir ihnen aber auch Einsichten und Denkanstöße für die Lösung wichtiger gesellschaftlicher Prozesse und Probleme geben, damit sie sich verantwortungsvoll gegenüber der Umwelt und dem Nächsten verhalten. Damit kommen wir sowohl dem lehrplanmäßigen als auch unserem christlichen Auftrag nach.