Mit dem Schul-Abo in die Kölner Oper
"Eine grandiose Inszenierung war das, finde ich, obwohl ich vorher noch nie in einer Oper gewesen bin." Dieses Kompliment eines Schülers der 11. Klasse dürfen sich die Bühnen der Stadt Köln gerne stolz zu Herzen nehmen, denn hier hat der erste Opernbesuch offensichtlich voll überzeugt!
Tatsächlich waren die Bühnenbilder und Szenerien dieser Neuinszenierung in ihrer Lebendigkeit und affektiven als auch gesellschaftskritischen Aussage sehr eindrücklich.
Carmen überzeugte sowohl als selbstbewusste junge Frau als auch als ausdrucksstarke Sängerin, parierte verschiedenste Übergriffe der Männerwelt mit Bravour und schlussendlich auch Verzweiflung, in jedem Falle aber erfolgreich ("schön blutig zwischendurch", Zitat einer auch von der Bühnentechnik faszinierten Schülerin).
Sehr interessant war übrigens die kurze Führung durch den Backstage-Bereich und hinter die Kulissen. Joanna Becker, selbst Violinistin des die Oper begleitenden Gürzenichorchesters, gewährte der Gruppe des Bodelschwingh-Gymnasiums Herchen unerwartete Einblicke: Nach dem Treffen an der sogenannten "Schädelstätte" (Foto) konnten wir sehen, wo die Solisten des Abends sich einsingen und in der Maske geschminkt werden, wo das Orchester seinen Platz seitlich der Bühne hat, wie Instrumente zwischen der Philharmonie und dem Staatenhaus hin und her transportiert werden und wie die Wege hinter den Kulissen aussehen.
"Ein Opernbesuch mit vielen Überraschungen" sagte eine Schülerin hinterher - wie gut, dass dank des Schul-Abos noch zwei weitere in Bälde folgen werden.