Mathematik kreativ
Ausgehend von einem Zeitungsartikel zu einem Verpackungsstudium, sollten die Schülerinnen und Schüler ihre Eignung für ein solches Studium erproben. Für ein Produkt eigener Wahl sollte eine Kartonverpackung entworfen werden. Die Form der Verpackung musste dabei originell und aus mindestens zwei Körpern zusammengesetzt sein, wobei mindestens einer der Teilkörper eine Pyramide, ein Kegel oder eine Kugel sein musste.
Zur Vorbereitung war ein Schrägbild mit Körpernetz und Maßen anzufertigen und mussten Materialverbrauch und Volumen berechnet werden. Danach galt es, ein Modell der Verpackung zu gestalten. Und schließlich musste berechnet werden wie die Verpackungen ohne großen Abfall ausgestanzt werden könnten.
Natürlich war das keine leichte Aufgabe, aber dass eine solche Herausforderung auch Freude machen kann, zeigte sich beispielsweise bei Jule Schütz, die so freundlich gewesen ist und für die Schulgemeinde einen Erfahrungsbericht geschrieben hat:
„Die Corona-Pandemie hat uns alle vor große Herausforderungen gestellt, besonders in den Schulen. Durch den Online-/ Wechselunterricht war es nicht leicht, die Unterrichtsthemen wie geplant durchzuführen. Die angesetzten Klassenarbeiten in den Hauptfächern haben uns Schülern unter diesen Umständen stark unter Druck gesetzt.
Nicht anders war es in dem Fach Mathematik. Deswegen war es eine große Erleichterung für uns, dass eine Arbeit durch ein Projekt ersetzt wurde – das sogenannte „Verpackungsprojekt“. Wir hatten drei Wochen Zeit, uns intensiv mit unserem derzeitigem Thema (Körper) zu beschäftigen und unser eigenes Projekt zu verwirklichen. Ziel war der Entwurf einer alltagstauglichen Verpackung für ein selbst ausgewähltes Produkt, zusammengesetzt aus mindestens zwei Teilkörpern. Diese musste gezeichnet, berechnet, gebastelt und durch einen Text vorteilhaft präsentiert werden.
Neben dem Design und der Handhabung stand vor allem der Materialverbrauch im Vordergrund. Hierbei ging es nicht nur um exakte Berechnungen, sondern auch darum, wie in einer möglichen Produktion materialsparend gearbeitet werden kann. Wichtig dabei war zum Beispiel die platzsparende Anordnung der verschiedenen Verpackungsteile auf einer Stanzschablone.
An diesem Beispiel konnten wir praxisnah erfahren, wie bedeutend Mathematik in alltäglichen Arbeitsprozessen sein kann. Sicherlich war es für uns erst einmal eine Umstellung, da wir nicht einfach die im Unterricht erarbeiteten Themen lernen sollten. Viel mehr ging es darum, eigene Strategien und Lösungsansätze zu finden, um ein praxisgerechtes Produkt zu entwickeln. In diesem Prozess wurde uns jedoch mehr und mehr bewusst, wie viele Kriterien bedacht werden müssen, um ein gutes Ergebnis zu erreichen und allen Ansprüchen gerecht zu werden. Durch die lange Zeitspanne konnten wir uns ausführlich und vielfältig mit dem Thema auseinandersetzen. Somit haben wir durch diese praktische Ausführung vielleicht mehr gelernt, als durch das eintönige und theoretische Vorbereiten auf eine Arbeit.
In diesem Sinne bedanken wir uns bei Frau Kriege und Frau Regelein für die Möglichkeit dieser „außergewöhnlichen Klassenarbeit“.
Jule Schütz, 9b