Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene verbringen einen sehr großen Teil ihrer Lebenszeit an unserer Schule. Gerade hier aber geht es nicht nur ums Lernen. Das BGH will nicht isoliert als Institution des Lernens gesehen werden. Seelsorge, Gottesdienste und Diakonie sind über den Unterricht hinaus weitere Aufgabenfelder hier am BGH. Indem wir diese unterschiedlichen Handlungsfelder einbringen, zeigen wir unser lebensförderndes christliches Konzept auf unterschiedliche Weise. Weil Gott uns etwas zutraut, vertrauen wir Menschen und trauen ihnen etwas zu. Durch die Hoffnung unseres Glaubens auf ein gelingendes Leben ermutigen wir zu Leistungsbereitschaft und Fähigkeit zum Leben, Arbeiten und Feiern in Gemeinschaft. Dabei leistet die Schulseelsorge einen großen Beitrag. Schulseelsorge ist ein besonderes Angebot unserer Schule. Hier stehen nicht schulische Belange im Vordergrund, sondern der einzelne Mensch mit seinen individuellen Sorgen und Nöten. Empathiefähigkeit und Würde in angstfreier Umgebung sind uns wichtig. Wir nehmen Schülerinnen und Schüler nicht nur in ihren Stärken, sondern auch in ihren Schwächen an. Durch Zuwendung und Akzeptanz unterstützen wir sie stabilisierend. Einzelgespräche mit besonders ausgebildeten Schulseelsorgern können dazu beitragen, aus Sorgen und Nöten Wege hin zu einem selbstbewussten und gelingenden Leben zu finden. Regelmäßig bieten wir Sprechstunden an, in denen Schülerinnen und Schüler über Lebensschwierigkeiten sprechen können. Zeigt sich in einem Gespräch, dass weitergehende Beratung nötig ist, wird bei Bedarf und auf Wunsch der Kontakt zu weiteren Beratungsstellen (Diakonie, Jugendberatungsstellen und Schulpsychologen) vermittelt.

Die Ev. Schulseelsorge erschöpft sich aber nicht nur in der Beratung. Sie möchte das Schulleben hier am BGH durch eine bunte und fröhliche Gottesdienstkultur in vielfältiger Weise mitgestalten. Dazu gehören neben den regelmäßig in allen Klassen und Stufen stattfindenden Gottesdiensten in unserer Kapelle auch Gottesdienste zu besonderen Anlässen wie Einschulung, Abitur, zu verschiedenen Anlässen im Schul- und Kirchenjahr sowie Frühandachten zu besonderen kirchlichen Festen wie Passion oder Advent. Das Montagmorgengebet, mit dem jede neue Schulwoche in allen Jahrgangsstufen beginnt und Aktionen für einzelne Klassen oder für die ganze Schule beispielsweise in unserem kleinen Weinberg vor der Kapelle und am Buß- und Bettag runden dieses Angebot ab. Dabei verstehen wir uns als Brücke zur jeweiligen Kirchengemeinde unserer Schülerinnen und Schüler, weil wir durch den im Schulalltag gelebten Glauben junge Menschen mit Kirche vertraut machen und damit auch auf die Herausforderung antworten, dass Kirche für immer mehr Menschen uninteressanter zu sein scheint.

Vor diesem Hintergrund unseres christlichen Menschen- und Weltbildes unterstützen wir die Suche der jungen Menschen nach Identität und Werteorien­tierung. Religiöse Einkehrtage zu unterschiedlichen Themen wie Frieden, Gerechtigkeit oder Bewahrung der Schöpfung in der Stufe 10, Fahrten zu Kirchentagen und Teilnahme an übergemeind­lichen Aktionen tragen auch dazu bei. Schülerinnen und Schüler sollen verant­wor­tungs­bewusste erwachsene Menschen werden, die innerhalb unserer Gesellschaft ihre Gestaltungs­aufgabe selbst(bewusst) wahrnehmen – jeden Tag aufs Neue.

Darüber hinaus besteht zur Ev. Kirchengemeinde in Herchen ein sehr enger Kontakt. Die Abitur­gottes­dienste werden traditionell in der Ev. Kirche in Herchen durchgeführt. Kirchen- und Schul­gemeinde kooperieren bei Gottes­diensten, Andachten und Konzerten. Gemeinsame Fahrten beispiels­weise zum Kirchen­tag sind neben weiteren Aktionen in der Jugend­arbeit Ausdruck dieses lebendigen Zusammen­haltes von Kirchen­gemeinde vor Ort und Gymnasium.